Dienstag, 29. Mai 2012

Erspar‘ mir dein Mitgefühl




Das war schon komisch, als dem damaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück die Hutschnur hochging und er das Diktum ausgab, keiner der mit Steuermitteln vor dem Konkurs geretteten Banker dürfte mehr als 500.000 Euro im Jahr verdienen. 
„Und keine Boni!“ schob er grollend nach.

Ich bin übrigens überzeugt davon, daß Steinbrück dieses Ansinnen sehr ernst meinte.
 Durchhalten ließ es sich dennoch nicht. Die CDU-Ministerpräsidenten von Beust und Oettinger scherten schnell aus und schissen ihre debakulierenden Landesbanker wieder mit siebenstelligen Summen zu.
Darauf angesprochen verkündeten sie nonchalant, für läppische € 500.000 bekäme man eben niemanden.

Das Doppelte des Verdienstes des Bundesfinanzministers ist für einen Banker der Landesebene noch so wenig, daß er den Job gar nicht erst antreten würde. Interessant.

Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff "Notleidende Banken", das Unwort des Jahres 2008.

Der Begriff stelle "das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise rundweg auf den Kopf", begründete Schlosser die Wahl seines Gremiums. Die Banken samt ihrer Finanzpolitik, durch die die Krise herbeigeführt worden sei, würden mit dem Ausdruck "notleidende Banken" zu Opfern stilisiert, erläuterte Schlosser. Tatsächlich sei aber der Steuerzahler das Opfer, der die Milliardenkredite mittragen müsse. Gleichzeitig gerieten ganze Volkswirtschaften in arge Bedrängnis.
(Spon 20.01.2009)

Interessanterweise ließ sich nicht rekapitulieren, wer das Unwort erfunden hatte. 
Es war wie so oft bei der Herden-Journalie: Völlig unreflektiert plapperten alle allen nach. 
Jeder schrieb den Schwachsinn ab und bewies damit die Unfähigkeit zu kritischem Denken. 
Bei dem noch übleren Unwort „Dönermorde“ war es dann wieder genauso.

Opfer und Täter werden gerne mal verwechselt. 

Damit sind wir auch schon bei der katholischen Kirche, die sich bis heute voller Verständnis und Milde den Männern in ihren Reihen zuwendet, die kleine Jungs vergewaltigt haben, während sie von ihren Opfern lieber nicht so gerne hören.

Maximal € 5000 Euro Schmerzensgeld - einmalig - erhält ein Opfer eines Pädopastors - auch wenn es hundertfach vergewaltigt wurde.
Für die Täter, die Vergewaltiger wird diese Summe eher monatlich ausgegeben - Pension, Therapie…

Auch die Kirche insgesamt versteht es sich als Opfer darzustellen. 

Die deutschen Großkirchen mit ihren 50 Millionen Mitgliedern und staatlichen Zuwendungen in Milliardenhöhe beklagen sich lautstark über die etwa 10.000 organsierten Atheisten in Deutschland. 

Geradezu perfide ist die Abteilung „Kirche in Not“, mit dem sich die über zwei Milliarden organisierten Christen, die in ihrer Geschichte etwa 16.000 Kriege und Dutzende Genozide angezettelt haben, als unterdrückte Unschuld darstellen.

 KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk päpstlichen Rechts. Wir helfen verfolgten, bedrängten und notleidenden Christen weltweit ... damit der Glaube lebt!

Unter dem historischen Stichwort „Christenverfolgung“ beklagen organisierte Religiöse wehleidig, wie wenig sie in einigen Gegenden der Welt gelitten sind.

Christen - die am meisten verfolgte religiöse Gruppe
“Deshalb ist es unsere Verpflichtung, für unsere verfolgten Brüder und Schwestern einzustehen, im Gebet, mit Finanzen und auch politisch. Wir können dankbar sein, dass wir unseren Glauben hier so frei leben dürfen.” Volker Kauder im August 2011

Wie mag das angehen, daß die Christen in Syrien als eifrigste Unterstützer des Kuschel-Diktators Assad irgendwie nicht richtig beliebt sind?

Aus dem Vatikan kommt nur Butterweiches zu dem Schlächter in Damaskus. 
Da muß jeder gewöhnliche Priester, der es wagt mit einem protestantischen Kollegen ein Abendmahl zu feiern, mit härteren Worten aus Rom rechnen.

Der Päpstliche Nuntius in Ägypten und bei der Arabischen Liga hat in Istanbul an den Beratungen der sogenannten „Freunde Syriens“ teilgenommen. Dabei forderte Erzbischof Michael Fitzgerald, einen Ausweg aus der „Logik der Gewalt“ zu suchen. Wörtlich meinte er in seinem Statement: „Es ist nicht zu spät, um mit der Gewalt zu brechen!“  […] Der Nuntius machte deutlich, dass der Heilige Stuhl vor allem auf Diplomatie setzt: Die Syrien-Mission von Kofi Annan sei „ein Hoffnungsstrahl“, sie könne „auf Syriens langer Geschichte friedlicher Koexistenz zwischen Religionen und Völkern aufbauen“, und auch die Syrer selbst dürften dieses Erbe jetzt nicht aus dem Blick verlieren, wenn sie versuchten, „legitime Bedürfnisse zu befriedigen“.

Den Christen geht nämlich der Arsch auf Grundeis. Denn Assad ist ihr Beschützer.
Für Katholiken in Syrien gilt Codex Iuris Canonici, also der Codex des kanonischen Rechtes (= Gesetzbuch der katholischen Kirche).
Wo man schön katholisch bleiben kann, will sich die Organisation des Joseph Ratzinger nicht an einem kleinen Bürgerkrieg stören, nur weil Hunderttausende fliehen, Myriaden verletzt und Tausende abgeschlachtet werden.

Beachtlich ist auch die ecclesiogene Fähigkeit ausgeprägt sich als bettelarm darzustellen.

Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein
Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme.
Matthäus 19,24

Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe,
denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme.
Markus 10,25

Es ist leichter, daß ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr,
denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.
Lukas 18,25

Abgesehen davon, daß das ein Übersetzungsfehler ist* - ist es offensichtlich, daß der Chef der größten Protz- und Prunkentfaltungskirche der Geschichte der Erde mit seinen milliardenschweren Vatikanbankvermögen und Kunstschätzen, sich nicht so ganz nach den Sprüchen dieser Art richtet.

Das Lob der Armut ist in Sonntagspredigten immer willkommen. 

Mit Armen mag sich der Papst aber nicht persönlich treffen.
Zu sprechen ist er eher für diejenigen, die vorher € 10.000 oder besser € 100.000 als „Spende“ überweisen.

Gold und Silber lieb ich sehr, singt der Papst abends frohlockend in seinen Gemächern, während seine Diener die mit echtem Gold durchwirkten handgestickten Prunkgewänder wegräumen, die er jeweils nur einmal trägt.

Das kostet schon einiges.

 Und das sind wichtige Ausgaben, jedenfalls wichtiger als Nahrungsmittelspenden, um die 30.000 jeden Tag elendig verhungernden  Kinder vor diesem Tod zu bewahren.
Geld abgeben kann Ratzis Organisation aber nicht, da sie nur darauf konditioniert ist reicher zu werden und die Schätze zu behalten.
Zurück gegeben wird grundsätzlich nichts.
Durch Sklaverei, Betrug, Reliquien- und Ablasshandel, Simonie, Prostitution, Subventionen, Ämterkauf, Leibeigenschaft, Titel- und Segen-Verkauf, Urkundenfälschung, Erbschleicherei und den Zehnten ist so einiges auf der Haben-Seite des Vatikans gelandet.
Beispiel Deutschland:

Die Kirchensteuer ist die Haupteinnahmequelle der katholischen Kirche in Deutschland. Aber sie stellt nur knapp 50 Prozent der Einnahmen der 27 Bistümer. Die Gesamteinnahmen sind sehr viel höher.
Fast unbekannt ist, dass die Kirche jede Menge Anteile an Versicherungen und Wohnungsbaugesellschaften hält. Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft etwa, die hauptsächlich den Bischöfen aus Köln, Münster, Paderborn und Aachen gehört, besitzt 23 000 Wohnungen. Der Vermögenswert beläuft sich nach Schätzungen auf knapp drei Milliarden Euro.
Ein zweites Beispiel: Die ehemalige Volkshilfe Lebensversicherung der Caritas. Seit sie mit der Aachener und Münchener Lebensversicherung verschmolzen ist, weiß kaum jemand, dass schätzungsweise zwei Drittel der Kapitalanlagen von AM kirchlichen Rechtsträgern zuzuordnen sind. Auch hier geht es um Milliarden Euro.
Weniger bekannt ist auch, dass die katholische Kirche nach Staat und Adel der größte Grundbesitzer in Deutschland ist; das steht schließlich nicht auf jedem Grundstück oder Waldstück drauf.
Bekannt dagegen sind zum Beispiel ihre Beteiligungen an kirchlichen Banken: Die Kölner Pax-Bank etwa hat es als Tresor des angeblich reichsten Bistums der Welt zu einiger Bekanntheit gebracht, auch die LIGA Spar- und Kreditgenossenschaft ist katholisch.

Der Vatikan ist von allen Kirchengliedern das Reichste.

 Der Vatikan hortet den zweitgrößten Goldschatz auf Erden
    In der italienischen Zeitschrift Oggi wurde der Goldschatz des Vatikans aufgrund »außerordentlicher Informationen« hinter demjenigen der USA als der zweitgrößte der Welt beziffert: 7000 Milliarden Lire = 3.500.000.000 Euro. Im Vergleich dagegen beträgt der Wert des Goldschatzes des Staates Italien »nur« 400 Milliarden Lire. Dies war 1952. 1)  Wie groß mag der Goldschatz des Vatikans heute sein? Rechnen wir die Wert-Steigerung dazu, so wäre der Wert des Goldes heute 63 % höher. Bei Verkauf könnte der Goldschatz des Vatikans, je nach Zeitpunkt eines eventuellen Abstoßes, bis 650 % Gewinn gebracht haben. Da fragt man sich:

Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Gold-Besitz gekommen?

Aktien
Der Vatikan pokert mit enormen Finanzreserven an der Wallstreet

    »Die auswärtigen Finanzreserven des Vatikans sind vornehmlich an der Wallstreet konzentriert. Insgesamt dürfte sich der Gesamtbesitz der Kirchenzentrale an Aktien und anderen Kapitalbeteiligungen bereits im Jahr 1958 auf etwa 50 Milliarden DM belaufen haben.« 4) S. 153
    Diese Zahl dürfte inzwischen vermutlich auf weit über Hundert Milliarden Euro angewachsen sein.

Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Aktien-Besitz gekommen?

Konzerne
Der Vatikan ist »größter religiöser Wirtschaftskonzern«

    »Der Vatikan ist heute der größte religiöse Wirtschaftskonzern der Welt und fest engagiert in zahllosen Unternehmen in den Bereichen Immobilien, Plastik, Elektronik, Stahl, Zement, Textilien, Chemie, Nahrungsmittel und Bauwirtschaft.« 3) S. 244
    Die dem Vatikan gehörende Firma Italgas hat Tochter-Gesellschaften in 36 italienischen Städten. Der Vatikan mischt mit bei Teer, Eisen, Destillaten, Trinkwasser, Gasherden, Industrieöfen usw. Von den etwa 180 italienischen Kreditinstituten verfügt mindestens ein Drittel über vatikanisches Geld. 3) S. 244
    Der Vatikan besitzt viele einflussreichste römische Banken und ist in Europa, in Nord- und in Südamerika an einer überwältigenden Fülle mächtiger Industrieunternehmen beteiligt, einige gehören sogar weitgehend dem Vatikan, wie z.B. Alitalia oder Fiat. 2) S. 53

Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Besitz gekommen?

Ländereien
Die Kirche - der größte Grundbesitzer der westlichen Welt

Einige Beispiele:

    Deutschland: Mit 8,25 Milliarden qm größter privater Grundbesitzer 34) S.208 (entspricht gut der Hälfte des Bundeslandes Schleswig-Holstein 34) S.208 oder der Größe von Bremen, Hamburg, Berlin und München zusammen)
    Italien: über 500.000 ha Ackerland
    Spanien: ca. 20 % aller Felder
    Portugal: ca. 20 % aller Felder
    Argentinien: ca. 20 % aller Felder
    England: ca. 100.000 ha
    USA: über 1.100.000 ha Ackerland;

Weiden und Wälder sind nicht mitgerechnet. 26) S. 429

Wie ist die Kirche zu diesem immensen Land-Besitz gekommen?

Städte / Immobilien
Der Vatikan ist »größter Immobilienbesitzer«

    Man kann in Bezug auf die immensen Besitztümer des Vatikans nicht mehr nur von Immobilien sprechen, sondern eher von Städten oder Stadtteilen.
    Rom z. B. ist bereits zu 1/4 in den Händen des Vatikans, recherchierte Paolo Ojetti in der Zeitschrift L’ Europeo am 7.1.1977. Sein Artikel war wie ein Telefonbuch zu lesen. Seitenweise listete er Tausende von Palästen auf, die z. T. den 325 katholischen Nonnen- und 87 Mönchsorden gehören. 5)
    Der Journalist Ojetti recherchierte auch in der italienischen Stadt Verona. Er druckte einen Stadtplan ab, auf dem ungefähr die Hälfte der Häuser schwarz markiert waren = Eigentum der katholischen Kirche. Er wies darauf hin, dass die Besitzverhältnisse in anderen Städten ähnlich sein dürften.

Nicht nur in Italien ist die Katholische Kirche der größte Grundbesitzer. Auch in Spanien.

Sie gibt diese erschlichenen Ländereien aber nicht nur nicht zurück, sondern hat sich durch ihren immensen politischen Einfluß auch fast überall von der Grundsteuerpflicht befreien können.

Während also Griechenland, Portugal, Spanien und Italien über explodierende Schulden stöhnen und sich täglich neue Milliarden leihen müssen, stehen die Kirchen als steinreiche Staatsschmarotzer am Rand und zahlen keine Steuern.

Ungemach droht nun aus Spanien.
 Dort wollen  die Sozialisten die Kirchen auch an den immensen Kosten der Finanzkrise beteiligen, indem die Grundsteuerbefreiung aufgehoben wird.
Zum Glück für die Kirche legte die ehemalige Regierungspartei diesen Vorschlag auf den Tisch, nachdem sie in der Opposition gelandet war und so ein Vorhaben nicht mehr durchsetzen konnte.
Ganz unerheblich wäre so eine Neuregelung nicht - die Katholische Kirche Spaniens besitzt rund 100.000 Gebäude.

Die spanischen Sozialisten (PSOE) wollen die katholische Kirche stärker in den Kampf gegen die Finanzkrise einbinden. Die Partei kündigte eine landesweite Initiative an mit dem Ziel, bei der Kirche Grundsteuern für deren Grundeigentum und Immobilien zu erheben.  Nach einem Konkordat zwischen Spanien und dem Vatikan aus dem Jahr 1979 ist die katholische Kirche von der Zahlung dieser Steuer befreit. Die PSOE will in allen Stadt- und Gemeinderäten des Landes Anträge stellen, die Steuer künftig auch bei kirchlichen Stellen einzutreiben.   Die Freistellung soll danach nur noch für die Gotteshäuser gelten, nicht aber für Wohnungen, Garagen oder Grundstücke, die sich im Besitz der Kirche befinden.(dpa 27.05.12)

Aber Ratzi wird sich diesmal gar nicht erst selbst einmischen müssen. Die Konservativen blocken diese Ideen bereits ab.

So lehnte die im spanischen Parlament mit einer absoluten Mehrheit herrschende konservative Volkspartei bereits auch am vergangenen Mittwoch eine von der spanischen Linkspartei Izquierda Unida (IU) und der PSOE geforderte Erhebung der Immobiliengrundsteuer für die katholische Kirche ab.


*Als irische Mönche die Bibel abschrieben, kannten sie nicht die Seefahrerterminologie und hielten daher „KAMILOS“ (Schiffstau) für einen Schreibfehler und machten daraus „Kamelos“ (Kamel).
Von Kamelen hat also Jesus nicht gesprochen, sondern von Schiffstauen.
Aber was macht das schon aus für die Oberkleriker des Vatikans – mit ihrer Raffgier werden sie ja wohl ohnehin nie in den Himmel kommen.

Es gibt aber noch genügend andere Bibelstellen dieses Inhalts:
"Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon", sagte einst Jesus Christus laut dem Lukas-Evangelium, Kapitel 16, Vers 13 zu seinen Jüngern.

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