Mittwoch, 3. Juni 2015

Die spinnen, die Amis.



Wen soll man die wichtigen politischen, gar außenpolitischen Dinge entscheiden lassen?
Offensichtlich haben wir weltweit keine sinnige Methode entwickelt die Entscheider auszusuchen.
Von 80 Millionen Deutschen schicken wir ausgerechnet Merkel zu all den internationalen Gipfeln, um uns zu vertreten?
Die Briten können es auch nicht besser; müßte bei 57 Millionen Menschen auf der Insel nicht ein fähigerer als Cameron aufzutreiben sein?
Berlusconi, Orban, Sarkozy, Rajoy. Schauderhaft.
Wie gelangen ausgerechnet solche Gestalten in die Spitzenämter?

Die gekrönten Häupter, die durch reinen genetischen Zufall in ihren Job gekommen sind, ohne daß ein einziger im Volk gefragt wurde, scheinen mir teilweise sehr viel kompetenter und vertrauenswürdiger zu sein.
Margarethe II und Elisabeth II würde ich eine Regierung richtig gern in die Hand geben.
Die gesamten skandinavischen Thronfolger scheinen allesamt gute Jungs und Mädels zu sein.
Oder Filipe VI. von Spanien. Ein intelligenter, bescheidener vorzeigbarer Mann, der Impulse setzt.
Wenn man schon durch reinen Zufall gute Leute an die Spitze bekommt, müßten dann nicht die extra Gewählten besonders toll sein?
Wieso dann also das Stümpertum in den Regierungszentralen westlicher Demokratien?

Nun, Monarchen müssen nicht die unangenehme Charaktereigenschaft haben sich selbst an die Spitze zu wünschen.

Der demokratische Auswahlprozess krankt nicht nur daran, daß sich nur charakterlich eher unangenehme Ellenbogentypen durchsetzen, sondern auch daran, daß das Wahlvolk nicht qualifiziert und interessiert entscheidet.
Sie sind intellektuell im Grunde nicht in der Lage zu wählen.

Aber wer soll es sonst tun, wenn nicht das Volk?

Für mich stellt sich immer die Henne- und Ei-Frage:
Ist der deutsche Urnenpöbel so desinteressiert, weil Merkel und die seichte Yellowpress ihn systematisch einschläfert und phlegmatisiert?
Oder ist es genau umgekehrt, daß die Menschen in Deutschland so tumb sind, daß sie sich genau diese Politiker extra aussuchen?

Tatsächlich ist es so, daß es einige sehr gute informative und anspruchsvolle Zeitungen und Magazine gibt, die sich auch jeder am Kiosk leisten könnte.
Das machen die meisten aber nicht, sondern greifen zu BILD und BUNTE.

Genauso so ist es im TV: 3Sat, Arte und Phoenix haben homöopathische Einschaltquoten, während der größte Schund von Millionen begierig geguckt wird.

Fernsehen macht Kluge klüger und Dumme dümmer.

Internet macht Kluge klüger und Dumme dümmer.
Die Masse guckt eben lieber Pornos und süße Katzenvideos, statt politische Hintergrundinformationen zu suchen.

Wähler sind vielleicht nicht unbedingt ZU DUMM zum Wählen, aber auf jeden Fall zu lethargisch, um sich dafür ein Mindestmaß an Wissen anzueignen.

Indem sie aber überhaupt wählen und professionelle VolksVERTRETER ins Parlament schicken, werden wenigstens die doofsten und desinteressiertesten vom Entscheiden ausgeschlossen.
Das ist etwas besser als die Diktatur der Inkompetenz, die wir gegenwärtig bei so vielen Volksbefragungen erleben.

Aber der schädliche lange Arm der Doofheit zeigt sich naturgemäß in der Auswahl der Parlamentarier. Sie sind zwar insgesamt für Politik besser qualifiziert als die Masse der Wähler selbst, aber das ist ein Sieg auf sehr niedrigem Niveau. Wir könnten viel schlauere und integrere Volksvertreter haben, wenn sie sinnvoller ausgewählt würden.

Selbst die deutschen Bundestaghanseln sind aber noch Gold gegen das, was der gemeine Amerikaner in den Kongress schickt.
Zwei Kammern mit verteebeutelter GOPer-Mehrheit sind einfach unentschuldbar meine lieben Landsleute!

USAner sind offensichtlich in praktischer Demokratie noch unfähiger als die schon im Kellerniveau agierenden Merkel-Fans zwischen Oder und Rhein.
Ich könnte stundenlang über die Unzulänglichkeiten Obamas referieren und bin rechtschaffend verärgert über ihn.
Aber auf die Idee zu verfallen, George W. Bush sei besser gewesen, kommt man nur nach einer vollständigen Lobotomie.

Bush jr. Ist beliebter als Obama
[….]  Wer hätte das gedacht: So unbeliebt der frühere US-Präsident George W. Bush auch war, sein Nachfolger Barack Obama ist noch unbeliebter. Einer Umfrage des US-Fernsehsenders CNN zufolge zeigen die Zustimmungswerte für den US-Präsidenten weiter in eine Richtung: nach unten.
Bush kommt in der Erhebung auf einen Beliebtheitswert von 52 Prozent - nur 49 Prozent der Befragten gaben dagegen an, ein positives Bild von Obama zu haben. Die Ex-Präsidenten Bill Clinton und George Bush Senior schneiden da schon besser ab: Sie kommen jeweils auf 64 Prozent.
Entweder sind die Amerikaner also ein unzufriedenes Volk, oder sie finden die Arbeit des aktuellen Präsidenten Obama noch schlechter, als die von Bush, dessen Umfragewerte deutlich gestiegen sind. [….]