Montag, 21. September 2015

Carly Pinocchio.



Diese sechs Stunden Hardcore neulich haben sich durchaus für mich gelohnt.
Ich brauchte dringend mal ein GOPer-Update.
Bei den usual suspects der Doofheit – Michele Bachmann und Sarah Palin – habe ich inzwischen die Fähigkeit verloren zwischen O-Tönen und Satire zu unterscheiden.
Die beiden Hohlbratzen sind selbst für amerikanische Verhältnisse derart verblödet, daß man sie schlicht und ergreifend nicht mehr persiflieren kann. Es gibt keine Möglichkeit sie noch satirisch zu überhöhen.

Vice presidential candidate-cum-Facebook ranter Sarah Palin thinks 14-year-old Texas 9th grader Ahmed Mohamed should have been arrested for making a clock at home and bringing it to school to show his teacher.
In a winding Friday night post, Palin aired her suspicions that the “obstinate-answering” boy was really up to no good and Irving police and school officials have been wrongly maligned in the “reactionary-slash-biased media!” The case has generated outrage amid the belief that Mohamed was arrested due to anti-Muslim bias and not any genuine threat posed.
“Yep, believing that’s a clock in a school pencil box is like believing Barack Obama is ruling over the most transparent administration in history. Right. That’s a clock, and I’m the Queen of England,” Palin opined. Throughout the post, she spelled Mohamed’s name “Muhammad,” which is the spelling commonly used in the English-speaking world for the prophet of Islam.


The half-term Governor of Alaska goes on to say that other kids have been ‘disciplined and/or kicked out of school for bringing squirt guns to school,” so therefore she must think it’s OK that the 14-year-old was handcuffed, brought into juvenile detention and after repeatedly asking, he was denied a phone call to his parents.
“Or the student out deer hunting with his dad early one morning who forgot he had a box of ammo in his truck when he parked in the school’s lot later that day,” Palin writes.
“By the way, President Obama’s practice of jumping in cases prematurely to interject himself as the cool savior, wanting so badly to attach himself to the issue-of-the-day, got old years ago. Remember him accusing police officers doing their job as “acting stupid”; claiming if he had a son, he’d look like Trayvon Martin; claiming he needed to know who was a fault in an industrial accident so he’d “know who’s a** to kick”; etc., etc,” she continues to screech.

Diese Irre ist im Gespräch unter einem Präsidenten Trump Energie-Ministerin zu werden. Aber wen wundert es? Immerhin einigte sich die gesamte Republikanische Partei schon einmal darauf sie für die US-Vizepräsidentschaft zu nominieren.
Im Jahr 2015 sehe ich aber neben Ted Cruz hauptsächlich Carly Fiorina als abstoßendste Republikanerin aller Zeiten. Sie ist eine extrem unseriöse, brutale, raffgierige, bösartige Aggro-Politikerin, die mit so massiven persönlichen Angriffen und Beschimpfungen auffiel, daß mir dagegen Donald Trump schon gemäßigt und eher euphemistisch formulierend erschien.
Die Konsequenzen bei den GOPer Sympathisanten sind klar, wenn sich ein(e) Kandidat(in) als so extrem abscheulich inszeniert: Sie bekommt sofort mehr Fans.

Der Vorsprung des umstrittenen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump vor den übrigen republikanischen Anwärtern ist einer Umfrage zufolge deutlich geschrumpft. In der am Sonntag veröffentlichten Umfrage des US-Senders CNN und der Beratungsfirma ORC liegt Trump mit 24 Prozent Zustimmung bei den Anhängern der Republikaner zwar immer noch vorn, büßte allerdings ganze acht Prozentpunkte im Vergleich zu der vorherigen Befragung ein.
Rasant aufgeholt hat demnach die Ex-Managerin Carly Fiorina, die nach nur drei Prozent in der vorherigen Umfrage nun 15 Prozent der republikanischen Wähler hinter sich brachte und den früheren Neurochirurgen Ben Carson von Rang zwei verdrängte. Die frühere Managerin des IT-Konzerns Hewlett Packard hatte die zweite große TV-Debatte der elf bestplatzierten republikanischen Bewerber am Mittwoch genutzt, um sich zu profilieren.
(NTV 21.09.15)

Die Republikaner hatten bekanntlich schon 2012 das „Post-Truth-Zeitalter“ ausgerufen und wollten sich nicht mehr von der lästigen Realität und Fact-Checkern einschränken lassen.
Die Wirklichkeit ist nur etwas für Weicheier, Schwule und Demokraten.
GOPer erschaffen sich ihre eigene Scheinwelt, in der die Bösen klar zu identifizieren sind. Da argumentiert man nicht mehr umständlich mit Fakten, sondern mit Ideologie und Angst.
Republikaner fürchten sich vor dem was sie nicht verstehen und daher haben sie Angst vor allem.

Die GOPer leben in einem Universum der Furcht und daher sehnen sie sich alle nach einer strengen Herrin, die den Liberalen mal richtig Feuer unter dem Hintern macht.
Und genau so inszenierte sich Fiorina.



Was Republikaner vermutlich nicht ahnen: Fiorina lügt, daß sich die Balken biegen.



So zog es sich durch die ganze Debatte, bei der sie zum Beispiel auch vehement gegen Marihuana-Freigabe argumentierte. Sie wurde höchst emotional („gets personal“), als sie bei dem Thema den Eindruck erklärte, sie wisse von den Gefahren der Drogen, da ihre kleine Tochter durch Marihuana ums Leben kam.
Was kann es schlimmeres für eine Mutter geben, als ihr Kind zu verlieren?

Ein Schlüsselmoment der Debatte, der ihr enorme Sympathien gebracht haben dürfte.

Unnötig zu erwähnen, daß auch das weitgehend erlogen war.


Klimawandel? In Fiorinas Sicht der Dinge darf man nichts dagegen unternehmen. Sie setzt stattdessen auf KOHLE-Verstromung in der Energiepolitik.

Sehr gerne und ausführlich verweist Fiorina auf ihre Managerqualitäten.
Sie würde Amerikas Ökonomie wieder in Gang bringen.


[….] Nach der Zweiten republikanischen Vorwahl-Fernsehdebatte feiern Mainstreammedien in den USA und in Deutschland die ehemalige HP-Chefin Carly Fiorina als Anti-Trump. [….]  Als sie 2010 kalifornische Senatorin werden wollte, verlor sie unter anderem deshalb krachend, weil ihre demokratische Gegenkandidatin Barbara Boxer [….] thematisierte, was passierte, nachdem die Italo-Amerikanerin [….]  HP-CEO wurde: Sie setzte 30.000 der damals 85.000 Mitarbeiter frei, während sie sich selbst 100 Millionen Dollar und eine Luxusjacht und dem Management fünf neue Firmenjets gönnte. Trotzdem (oder gerade deshalb) verfehlte das Unternehmen Gewinnprognosen und der Aktienkurs ging in den Keller.
Die Techniker, die sie zugunsten der Manager entmachtete, werfen ihr vor, dass sie dem IT-Konzern damals die Innovationskraft nahm und deshalb langfristig massiv schadete. Technology Review schrieb 2005, nachdem Fiorina schließlich selbst entlassen wurde, tanzten die HP-Angestellten "wortwörtlich in ihren Büros". Auf die Frage nach eigenen Fehlern meinte die entlassene Managerin lediglich, sie hätte noch früher noch mehr Leute entlassen sollen.
Bevor sie zu HP ging, war Fiorina bei bei Lucent Technologies tätig - einer Firma, deren Aktien in den Nuller Jahren auf weniger als einen Dollar Wert sanken, bis sie schließlich mit Alcatel fusionierte. Fortune zeigte 2010, dass Fiorinas oft an sehr kurzfristigem Scheinerfolg orientierte Entscheidungen maßgeblichen Anteil an diesem Niedergang. [….]

Fiorina zeigt sich in den Debatten außerdem als außenpolitische Falkin – mit China, Russland und dem Iran würde sie noch nicht einmal reden, sondern das Militär massiv aufrüsten.

Auch das ein radikal verlogenes Ansinnen.

Even as she talks tough against the regime in Iran, it turns out she defied an Executive Order and sold millions of dollars in HP computers and printers to that same Iran regime. Suddenly, it appears we have the first real scandal of the 2016 election cycle.
It turns out this wasn’t a one-time thing either. At one point Carly Fiorina was illegally selling so much HP product to Iran that the company had nearly half the printer marketshare in the rogue nation. Worse, she tried to hide it by using a third party company. According to MSNBC, the sales were in violation of an Executive Order in place from President Bill Clinton. Ultimately the SEC caught her red handed, according to the Boston Globe, and put a stop to the law-breaking.

Irgendwie lustig, daß Fiorina Hillary Clinton dafür angreift eine Lügnerin zu sein.


That being said, she’s a terrible candidate. Sure, if she has time to prepare weeks ahead of time for a debate she will perform very well. The problem is, if you really listen to what she’s saying, there’s almost no substance to any of it. Aside from her suggesting she would like to start WWIII with Russia and lying about Planned Parenthood, I have absolutely no clue where she actually stands on the issues. I can guess based on the fact that she’s a Republican, but I’ve never heard her actually spell out specifics for anything she claims she supports. Not only that, but one of her most memorable moments from the second debate, when she spoke about the Planned Parenthood videos, got absolutely shredded by fact-checkers. Well, during an interview with Fox News’ Chris Wallace on Sunday morning, Fiorina was confronted with the truth that she lied during the debate – and she proceeded to double-down on her lie. “Do you acknowledge what every fact-checker has found?” Wallace asked. “As horrific as the scene is, it was only described on the video by someone who claimed to have seen it. There is not, no actual footage of the incident you just mentioned.”