Montag, 23. November 2015

Klerikale Notversorgung.



Oh Mann, da konnte sich Kardinal Marx aber mal richtig drüber aufregen.
Seine Schäfchen engagieren sich für die Flüchtlinge in Not, geben ihnen Unterkunft, sammeln Kleiderspenden und dann nörgeln die bösen linken Atheisten auch noch rum.
Nur weil sich die bayerische katholische Kirche die Flüchtlingsunterkünfte von den kommunalen Behörden bezahlen lässt.
Umsonst ist nur der Tod. In der Kirche zahlt man für Trauungen und Beerdigungen. Wer seinen Mitgliedsbeitrag nicht überweisen will, wird automatisch mit der härtesten denkbaren Kirchenstrafe – dem Ausschluss – gemaßregelt.

Auf die Flüchtlings-freundlichen Sonntagsreden-Appelle Bergoglios reagiert die deutsche katholische Kirche wie sie es immer tut: Sie versucht sich auf Kosten der Allgemeinheit weiter zu bereichern.
Kardinal Marx, der mächtige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz und noch mächtigere Papst-Berater gibt den Takt vor: Sein Bistum läßt sich fürstlich entlohnen für jedes Engagement.

[….] Die bayerischen Bistümer lassen sich die Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen in kirchlichen Einrichtungen erstatten. Die Mietkosten für Wohnungen und Häuser zahle in der Regel der Landkreis, bestätigte eine Sprecherin des Erzbistums München und Freising unserer Zeitung. „Bei Häusern und Wohnungen, die man sonst auch vermietet hätte, ist das der Regelfall“, sagte die Sprecherin weiter.
[….] Eine kostenfreie Unterbringung sei indes rechtlich schwierig, „weil die Wohnungen meist kirchlichen Stiftungen gehören“. Papst Franziskus hatte Anfang September alle Pfarreien aufgerufen, eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Die Unterbringung von Flüchtlingen sei aber in erster Linie eine staatliche Aufgabe, sagte die Bistumssprecherin. „Wir sehen uns in der Verantwortung, dabei zu helfen. Aber zu den üblichen Konditionen.“ [….]


Kardinal Marx, der wegen seines ultraprächtigen Bischofsitzes, dem Rokoko-Palais Holnstein ohnehin schon eine 12 auf der Tebartz-Skala ist, braucht als ranghöchster Bischof in Deutschland eben einen gewissen Standard.

Für Luxus-Marx, der offenbar auf einem gewaltigen Geldspeicher sitzt und die Millionen nur so um sich wirft, kommt ein FIAT Panda jedenfalls nicht in Frage.

Just zum Rücktritt Ratzingers hatte der Münchner Erzbischof noch demonstriert, wie wichtig ihm sein persönliches Wohl ist.

Die Lage ist erstklassig, der Preis auch: Für 9,7 Millionen Euro hat das Erzbistum München-Freising in Rom ein neues Gästehaus gekauft. Böse Zungen haben der Immobilien auch schon einen Spitznamen verpasst: „Palazzo Marx“.  [….] Nach vier Jahren im „Schwabinger Asyl“ kehrt Erzbischof Reinhard Marx in dieser Woche wieder in sein traditionelles Quartier im Palais Holnstein in der Kardinal-Faulhaber-Straße im Stadtzentrum zurück. Das Gebäude, das 1733 bis 1737 im Auftrag des Kurfürsten Karl Albrecht als Rokoko-Adelspalais erbaut wurde, war seit Oktober 2008 vom Staatlichen Bauamt saniert worden. Marx war deshalb vorübergehend ins Schloss Suresnes in Alt-Schwabing gezogen.
[….]  Die Sanierung des Palais kostete 8,1 Millionen Euro, davon trägt die Kirche 1,56 Millionen.

Würden die Bischöfe Franzis bescheidenheits-Demonstrationen ernst nehmen, könnten sie sich nicht für Marx als Vorsitzenden entscheiden.
Daß sie es heute dennoch taten, hat einen Grund:
Sie wissen, daß der Papst Marx toll findet, weil er schon mit neuen Ehrungen und Ämtern aus Rom überhäuft wurde.
 [….]

Ich finde es völlig verständlich, daß Reinhard Kardinal Marx mit seinem mageren fünfstelligen Monatsgehalt (Besoldungsgruppe: B10 = €12.004,68 + mietfrei wohnen, Personal, Versicherungen, …) wenigstens eine Wohnung gestellt bekommen muß.
Wie sollte er sich ein Dach über Kopf leisten, wenn er das auch noch selbst bezahlen müßte?
Als Bischof wohnt man mietfrei. Mietzahlungen sind was für Arme.
Das verlangt die bayerische katholische Kirche von Flüchtlingen.
Äußerst gemein, wenn man das kritisiert, empört sich Kardinal Marx.

Bayerns Bischöfe wehren sich gegen Kritik am Umgang mit Flüchtlingen
[….] Einzelne Medien [hatten] in der vergangenen Woche berichtet, die Kirche verlange für ihre Flüchtlingsunterkünfte Mieten von den zuständigen Landratsämtern. Der kaum verhohlene Vorwurf: Die Kirche verdiene Geld an der Not der Menschen. Markus Söder (CSU), der für Flüchtlingsfragen an sich gar nicht zuständige bayerische Finanzminister, hatte sich am Mittwoch mit dem Satz zitieren lassen: "Barmherzigkeit braucht keine Miete." Die Kirche solle mehr in Hilfe und Unterbringung investieren.
Marx ärgern all diese Vorwürfe. [….]  "Barmherzigkeit braucht keine Miete - da weiß ich gar nicht, was ich davon halten soll. Die Miete dient ja der Barmherzigkeit!", ruft der Kardinal, und schon ist er in Fahrt. Die Mieteinnahmen kämen doch auch der Flüchtlingshilfe zugute, sagt er. Die 60 Immobilien im Erzbistum München und Freising, in denen derzeit etwa 1000 Flüchtlinge leben würden, seien außerdem meistens in Stiftungsbesitz, und Stiftungen müssten sich erhalten. "Man kann doch nicht sagen: Die Kirche hat's ja, und deshalb den Stiftungszweck vernachlässigen!" [….] Er verstehe sowieso nicht, sagt Reinhard Marx weiter, warum man versuche, jene Institutionen, die etwas für Flüchtlinge tun, in ein schlechtes Licht zu rücken: "Dann heißt es, es sei doch unvernünftig, alle willkommen zu heißen. Man müsse doch die Folgen abschätzen. Ja, natürlich! Aber doch nicht nur die Folgen für mich, sondern auch die für die anderen! Was wird denn aus denen, wenn wir ihnen nicht helfen?"

Genau! Bayerns Bischöfe sind verpflichtet auf ihre Einnahmen zu achten.
Die meisten Bistümer haben schließlich nicht mehr als ein einstelliges Milliardenvermögen mit wenigen Immobilien.
In seinem eigenen Bistum München und Freising verfügt der arme Kardinal Marx gerade mal über 7.000 Gebäude und 5.000 Hektar Land, die der Kirche gehören.

Sie dürfen gar nichts umsonst hergeben, denn schließlich müssen sie mit ihrem Geld auch noch die elementarsten Dinge der armen Bedürftigen finanzieren.

Einer dieser Hungerhaken ist Konrad Z., wohnhaft ins Augsburg.
Der bescheidene Mann, der gerade eben noch voller Empörung die unwürdigen Flüchtlingsunterkünfte kritisiert hatte, lebt privat so gut wie bedürfnislos.
Nur einen ganz kleinen Altar gönnte er sich.
Aber das war ein echtes Schnäppchen. Und der alte Altar, aus massiver Bronze, stammte immerhin schon aus dem Jahr 1995. Ein so altes Ding ist doch für Konrad Z. nun wirklich nicht mehr zumutbar. Immerhin ist er ja bayerischer Bischof und für so einen sind 20-Jährige generell zu alt, um noch attraktiv zu wirken.

[….] Die zwei Gebäude könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier der Dom mit seinen zwei stattlichen Türmen, die Augsburgs Altstadt überragen. Dort die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an einer Ausfallstraße, roter Backsteinbau, eine ehemalige Kaserne, sie gilt als schlimmstes Asylheim Deutschlands und sollte längst zugesperrt ein. [….]
100 Männer aus 20 Nationen hausen hier, die Farbe blättert von den Wänden, kaputte Fensterscheiben sind notdürftig durch Bretter ersetzt. Die Zustände sind menschenunwürdig. Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa hat die Unterkunft besucht. Immerhin. Danach sagte er: "Ich bin einigermaßen entsetzt, solche Zustände wie hier vorzufinden." Ein katholischer Geistlicher geht auf die Außenseiter der Gesellschaft zu und steht ihnen verbal bei. [….] Doch auf den zweiten Blick muss man leider von halbherziger Barmherzigkeit sprechen. Denn wenige Tage nach seinem Schock-Besuch ließ Zdarsa gut gelaunt verkünden, im Dom werde nun ein neuer Altar für 300 000 Euro errichtet. [….] 300 000 Euro für repräsentative Zwecke, mit diesem Geld hätte man in der maroden Flüchtlingsunterkunft viele Dinge verbessern können. Es wäre ein vorbildliches Signal gewesen, ein echter Akt der Barmherzigkeit. [….] In seiner ganzen Pracht beweist der Luxus-Altar, dass die viel zitierte "Belastungsgrenze" mancherorts noch lange nicht erreicht ist.